Aktionstag Suchtberatung am 13. November

Suchtberatungsstellen in Bayern - kommunal wertvoll

München, 13. November 2025 – Der diesjährige Aktionstag Suchtberatung am 13. November steht unter dem Motto „Kommunal wertvoll“ und befasst sich mit dem Schwerpunktthema: „Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!“ Damit weist die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) auf aktuelle Problemlagen hin, denn Abhängigkeit ist kein Randthema, sondern betrifft die ganze Gesellschaft. Wo Hilfen aufgrund von Mittelkürzungen zurückgefahren werden, drohen Betroffene durchs Raster zu fallen. Fast 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Abhängigkeitserkrankung – quer durch alle Altersgruppen und Schichten.

Neben Alkohol-, Tabak- und Medikamentenabhängigkeit ist in vielen bayerischen Kommunen ein steigender Konsum von illegalen Drogen wie Crack, Kokain oder Opioiden zu verzeichnen. Zudem gewinnen stoffungebundene Abhängigkeiten, wie zwanghafte Internetnutzung und pathologisches Glücksspiel, das häufig zu schnellen finanziellen Verlusten führt, mehr und mehr an Bedeutung. 

Der Konsum jeglicher Art von Suchtmitteln und Drogen birgt erhebliche Gesundheitsgefahren. Oft geht er mit einer rapiden und dramatischen Verschlechterung der sozialen Situation der Betroffenen einher. In Bayern beraten, behandeln und begleiten, unterstützen und stabilisieren über 100 Suchtberatungsstellen kostenlos und auf Wunsch auch anonym abhängigkeitserkrankte und 
-gefährdete Menschen und ihre Angehörigen. Neben dem persönlichen Kontakt werden auch Beratung per Mail, Chat und in Online-Foren angeboten. 

„Trotz schwieriger Haushaltslage der Kommunen und Bezirke bleibt es unverzichtbar, dass Leistungsträger und Leistungserbringer eng zusammenarbeiten, um eine auskömmliche Finanzierung von Suchtberatung zu erreichen.“ sagt Wilfried Mück, Geschäftsführer der Freien Wohlfahrtspflege Bayern. „Nur so kann verhindert werden, dass Beratungsangebote eingeschränkt oder komplett gestrichen werden müssen und hilfebedürftige Menschen nicht mehr adäquat versorgt werden können.“

Denn neben der angestrebten Verhinderung körperlicher Folgeschäden und der sozialen Sicherung für und von Betroffenen und Mitbetroffenen zahlt sich die Arbeit der Suchtberatungsstellen auch wirtschaftlich aus. Eine im September 2022 vorgestellte bayerische Studie belegt den hohen volkswirtschaftlichen Nutzen eindrucksvoll: Für jeden Euro, der in die ambulante Suchtberatung investiert wird, werden rund 17 Euro an gesellschaftlichen Folgekosten eingespart. Die psychosozialen Suchtberatungsstellen in Bayern konnten im Jahr 2019 hochgerechnet gesamtgesellschaftliche Kosten von 474 Millionen Euro vermeiden. Diese Zahlen zeigen: wird die Finanzierung der Suchthilfe vernachlässigt, entsteht nicht nur menschliches Leid, sondern auch ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden für die Gesellschaft.

 

Die in der Freien Wohlfahrtspflege Bayern zusammengeschlossenen Verbände sind die Arbeiterwohlfahrt, das Bayerische Rote Kreuz, die Caritas, das Diakonische Werk Bayern, der Lan-desverband der Israelitischen Kultusgemeinden und der Paritätische Wohlfahrtsverband. In Bayern unterhalten die Wohlfahrtsverbände und ihre angeschlossenen Organisationen rund 14.500 Facheinrichtungen und Projekte im gesamten sozialen Bereich. Sie beschäftigen etwa 410.000 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich engagieren sich in der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und ihrem Umfeld etwa 137.000 Menschen ehrenamtlich.

Suchthilfe in Bayern soll weiter verbessert werden

Wir verweisen auf eine Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention

"Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach will die Suchthilfe in Bayern weiter verbessern. Darauf hat die Ministerin anlässlich der Übernahme der Schirmherrschaft über die digitale Suchtberatung „DigiSucht“ in Bayern am Donnerstag hingewiesen.


Gerlach will Suchthilfe weiter verbesse... für Gesundheit, Pflege und Prävention

PM_Streeck_Schirmherrschaft_DigiSucht

 

Aktionswoche "Alkohol? Weniger ist besser!" startet auch in Bayern

München, den 04.06.2024 - Die Suchtberatungsstellen in Bayern beteiligen sich an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol mit vielfältigen Veranstaltungen. Im Rahmen von Ausstellungen, Filmvorführungen, Installationen, Vorträgen und an Infoständen laden die Fachkräfte vor Ort vom 08. bis 16. Juni 2024 zum Austausch ein.

„Wem schadet dein Drink?“ – Auf diese Fragestellung möchte die diesjährige Aktionswoche Alkohol aufmerksam machen. Dabei stehen die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Dritte im Fokus. Denn: Alkohol schädigt nicht nur die, die ihn trinken. Problematischer Alkoholkonsum und Abhängigkeitserkrankungen wirken sich auf andere aus. Sowohl Menschen im sozialen Umfeld als auch die Gesellschaft tragen die Konsequenzen mit. Betroffene finden sich in nahezu allen Lebensbereichen: In der Familie, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr und bei Freizeitaktivitäten.

Ziel der bundesweiten Aktionswoche Alkohol ist es, eine breite Öffentlichkeit über die Risiken des Alkoholkonsums zu informieren und möglichst viele Menschen zum Nachdenken über ihren eigenen Umgang mit Alkohol anzuregen.

In Deutschland konsumieren 7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung Alkohol in einer gesundheitlich riskanten Form. Bei 9,0 Millionen Personen liegt ein problematischer Konsum vor.1 Die Zahl der Menschen mit einer Alkoholerkrankung wird in Bayern auf ca. 255.000 geschätzt.2  Menschen mit einer alkoholbezogenen Störung sind die größte Gruppe (etwa die Hälfte), die in den bayerischen Suchtberatungsstellen betreut werden.

Die beigefügte Übersicht zeigt eine Auswahl der regionalen Veranstaltungen der Suchtberatungsstellen in Bayern.

Suchtberatungsstellen gibt es in jedem Landkreis und den kreisfreien Städten in Bayern. Sie beraten kostenlos und anonym Betroffene und Angehörige bei allen Fragen im Umgang mit Suchtstoffen, Suchtmittelkonsum und -missbrauch. Kontaktdaten können unter folgendem Link aufgerufen werden:

https://www.kbs-bayern.de/einrichtungen/beratung/

Pressemitteilung

Quellen:

1 DHS Jahrbuch Sucht 2024: https://www.dhs.de/unsere-arbeit/dhs-jahrbuch-sucht

https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/sucht/alkohol/

3 Strukturanalyse des ambulanten Suchthilfesystems in Bayern“ https://ift.de/wp-content/uploads/2023/04/Riemerschmid-Schwarzkopf-2023.pdf

 

Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe (KBS)

Die KBS ist ein Projekt der Freien Wohlfahrtspflege Bayern. In der KBS sind die in der Suchtkranken- und Suchtgefährdetenhilfe tätigen Verbände der Freien Wohlfahrtspflege vertreten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Entwicklung der Suchthilfe in Bayern. Die KBS bietet Hilfe und Unterstützung bei suchtspezifischen Fragen, führt bayernweite verbandsübergreifende Fachtagungen, Fortbildungen und Arbeitskreise durch und ist Impulsgeber für aktuelle Suchtthemen. Die KBS wird von der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und – als Projekt – vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert.

 

Weitere Informationen zur Aktionswoche Alkohol und zum Hintergrund Alkohol:

https://www.aktionswoche-alkohol.de/die-aktionswoche/ 

https://www.aktionswoche-alkohol.de/hintergrund-alkohol/

23. November 2023 10. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2023: Perspektiven für Schadensminiminierung

Der 10. Alternative Drogen- und Suchtbericht ist erschienen. Seit 2014 erscheint jährlich der Alternative Drogen- und Suchtbericht, ein Bericht, mit dem die Herausgeber*innen akzept e.V., Deutsche Aidshilfe und JES die Unzufriedenheiten mit der nationalen Drogenpolitik bündeln, Wege der Veränderungen beschreiben und Ergänzungen zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung liefern wollen. 

weitere Informationen

Der Bericht ist kostenlos online als pdf abrufbar 

https://alternativer-drogenbericht.de/wp-content/uploads/2023/11/ADSB10in2023.pdf

9. November Bundesweiter Aktionstag "Suchtberatung - kommunal wertvoll"

München, 9. November 2023. Am 09. November findet der bundesweite Aktionstag „Suchtberatung – kommunal wertvoll“ statt, der von der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) organisiert wird.

Besonders möchten die Suchtberatungsstellen für Erwachsene in Bayern auf die Situation suchtmittelkonsumierender Jugendlicher aufmerksam machen. Sie registrieren bei sich einen verstärkten Zulauf konsumierender Jugendlicher, mehr Anrufe beunruhigter Eltern und Anfragen von Schulen und Jugendeinrichtungen.

Pressemitteilung